Carlo Rovelli:
Sieben kurze Lektionen über Physik
Hatten Sie je das Gefühl, Physik könne unterhaltsam und gar spannend sein? Nun ja, wenn Sie Physiker sind, keine Kunst, aber wer ist das schon.
In der Schule erläuterten Physiker den Unterschied von träger und schwerer Masse, obwohl seit Einstein und Nachfolgern klar war, dass die beiden äquivalent sind – es also den Unterschied nicht gibt.
Und im Deutsch-Unterricht grübelten wir mit Faust darüber, „was die Welt im Innersten zusammen hält“, aber Physiker hatten herausgefunden und Militärs angewendet, was das Innerste der Welt zersprengt.
Das Schwierigste an der Physik sind nicht ihre verblüffend bis aller Alltagserfahrung widersprechenden Aussagen über die Welt, die anders ist als wir sie an-sehen. Das Schwierigste ist die Sprache der Physik, ihre ins Mathematische übertragenen Aussagen. V = b mal t ist nachvollziehbar, aber die Beschreibung des Weges, den ein Körper im freien Fall zurücklegt ist dann schon ein Fall für Raum-Zeit Künstler und ihre Kenntnisse in Tensoren, Matritzen und ähnlichem aus der Höheren Mathematik.
Seit mich vor Jahrzehnten die Neugier gepackt hat, zumindest verstehen zu wollen, worum es geht in der Physik des ganz Großen (Weltall) und des ganz Kleinen (Quantentheorie) habe ich gelernt bescheiden zu sein und auf Menschen zu warten, die mir, dem mathematischen Laien, ihre Fachsprache in Deutsch übersetzen. Einer, der die hervorragend kann, ist Carlo Rovelli. Ich empfehle zwei Bücher von ihm: Das Bändchen „Sieben kurze Lektionen über Physik“ und „Helgoland“.
Carlo Rovelli: „Sieben kurze Lektionen über Physik“, Rowohlt-Verlag, 96 Seiten, ISBN 978-3-498-05804-3, Preis: 10,00 Euro.
Carlo Rovelli: „Helgoland – Wie die Quantentheorie unsere Welt veränderte“, Rowohlt-Verlag, 208 Seiten, ISBN 978-3-498-00220-6, Preis: 22,00 Euro.