Sonja Weber über „Dienstboten“


Ulrich Greiner:

Dienstboten – Von den Butlern bis zu den Engeln

Haben Sie „The Crown“ oder „Downtown Abbey“ gesehen? Upstairs oder downstairs, oben oder unten, arm oder reich, gebildet oder nicht, bedient oder dienend – warum fasziniert uns das so? Ist das pure Nostalgie, ein wenig romantisch verklärte gute alte Zeit?

Ein alter Herr aus dem Allgäu, der seine Kindheit bei widrigsten Bedingungen auf einer Alpe verbracht hatte sagte mir mal: „Gute alte Zeit? Wer will die denn? Ich hab‘ die erlebt und glaubt mir, die gute Zeit ist jetzt!“ Ja, ist wohl so und wir sind ja auch in weiten Teilen inzwischen nicht nur unsere eigenen Herrschaften, sondern auch unsere eigene Dienerschaft.

Oder etwa nicht? Ulrich Greiner, der als Autor auch für die „Zeit“ schreibt, hat sich Gedanken über das Phänomen „Dienstboten“ gemacht und genauso heißt sein Buch. In fünfzehn kurzweiligen, interessanten und literarisch hochkarätigen Essays geht Greiner der Geschichte des Dienens auf den Grund. Von den mehreren

tausend Bediensteten am Hofe der französischen Könige, den Butlern in der Literatur bei P.G. Wodehouse, Diderot und Ishiguro bis zu den Engeln als den Boten Gottes beleuchtet der eloquente Autor die Entwicklung der Grenzen zwischen der Beletage und der Küche.

Übrigens gibt es in dieser Reihe mit Essays aus dem zu Klampen Verlag noch diverse weitere sehr interessante Titel. Schauen Sie doch mal vorbei.

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Ulrich Greiner: „Dienstboten – Von den Butlern bis zu den Engeln“, zu Klampen Verlag, 142 Seiten, ISBN 978-3-86674-827-9, Preis: 14,00 Euro.


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